In der Verhaltenstherapie wird davon ausgegangen, dass ein konkretes Verhalten im Laufe des Lebens erlernt wird. Zu diesen Verhaltensweisen gehören auch z.B. Gedanken, Gefühle, Körperreaktionen oder das motorische Verhalten. Diese Verhaltensweisen sind manchmal hilfreich oder werden als dysfunktional eingestuft. In der Verhaltenstherapie werden zu Beginn einer Therapie psychische Erkrankungen, Krisen, Störungen oder Belastungen erklärt und individuell besprochen. Diesen Vorgang nennt man auch Psychoedukation, daraus entstehen dann auch schon Ziele für die weitere Behandlung.
Im Bereich der Kinder- und Jugendpsychotherapie wird das gesamte Bezugssystem miteinbezogen und berücksichtigt. (z.B. Welchen Einfluss hat das Verhalten der Mutter/ des Vaters/ der Geschwister/ der Großeltern/ der Lehrkräfte auf die Entstehung und Aufrechterhaltung der Problematik des Kindes? Welche Ziele für Veränderungen können für die Mutter/ den Vater/ die Lehrkraft festgelegt werden, die eine erwünschte Veränderung des Kindes/ des Jugendlichen unterstützen?)
In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen werden diese Planungs- und Erklärungsschritte mit den Bezugspersonen und entsprechend des Entwicklungsstandes mit dem Kind bzw. dem Jugendlichen bearbeitet. Wichtig für einen gelingenden Prozess ist das Verstehen der eigenen Verhaltensmuster und die selbstständige Veränderung der belastenden Situationen. Neue Verhaltensweisen (Fertigkeiten, funktionale Gedanken, funktionale Gefühle, funktionale Körperreaktionen) werden erarbeitet, praktisch eingeübt, im Alltag erprobt und gemeinsam reflektiert.
In der Arbeit von Kindern und Jugendlichen kommen meist vordergründlich kreative Methoden, Arbeitsblätter, Bilderbücher, Verhaltensexperimente, Rollenspiele, Spiele zum Einsatz.